Infos für Interessierte

 

zum Thema Familien- und Systemaufstellungen

 

 

Die Familien- und Systemaufstellung ist eine Methode, die sich seit Mitte der 1970er Jahre entwickelt hat. Sie findet weltweit Anwendung in medizinischen, psychotherapeutischen, pädagogischen, organisatorischen, wirtschaftlichen und spirituellen Themenbereichen. Es können auch nicht-familiäre Systeme und abstrakte Themen aufgestellt werden. Die Methode ist lösungsorientiert und will das Streben von Menschen und Systemen nach einer Lösung im Einklang unterstützen.

Die Aufstellung selbst kann in verschiedenen Formaten durchgeführt werden. In der Praxis am Zollstock wird meist das sogenannte Einzelsetting angeboten. Der Aufstellungsleiter führt dazu zunächst ein Gespräch mit dem Menschen, der ein Anliegen hat. Dabei fragt er nach besonderen Ereignissen in der Familiengeschichte oder anderen Themen, die für das Anliegen der/des Aufstellenden wichtig sein können. Anschließend werden sogenannte Bodenanker als Stellvertreter für andere Menschen (z.B. Mutter, Vater, Großeltern), für Symptome oder auch für abstrakte Begriffe festgelegt. Diese Bodenanker werden im Raum verteilt und repräsentieren das vertretene System.

Eine Aufstellung kann auch mit anderen Menschen, die als Stellvertreter dienen, durchgeführt werden. Hierzu ist aber eine entsprechende Gruppengröße erforderlich.

Mit Kindern können etwa Figuren als Stellvertreter genutzt werden.

Es ist nach Absprache möglich, zur Aufstellung eine oder mehrere (vertraute) Person mitzubringen.

Die Aufstellung findet in einem stillen, auf bewusste Wahrnehmung ausgerichteten Rahmen statt.

Während einer Aufstellung wird ein Resonanzphänomen wirksam und erfahrbar. Die Erfahrungen, Gefühle und sogenannten Bewegungen der Seele des Originalsystems werden für die Stellvertreter wahrnehmbar, können zum Ausdruck kommen und bewusst werden. Außerdem können sie in der Aufstellung eine neue Dynamik erfahren und so zu einer Lösung kommen. Hierdurch können ungelöste Konflikte und Themen wie z.B. Ängste, Depressionen, Trauer und Abschied bearbeitet und gelöst werden und der Weg wird frei für neue Handlungsmuster.

Die in der Aufstellungsarbeit erlebbaren Erfahrungen scheinen über Bewusstseins-Speicherfelder zu wirken. In diesen kollektiven Feldern werden alle früheren Erlebnisse, Gedanken und Gefühle gespeichert. Die Wahrnehmung dieser Felder und der gespeicherten Bewegungen ist eine beeindruckende und bereichernde Erfahrung.

 

Eine Aufstellung kann unter anderem hilfreich sein bei:

  • immer wiederkehrenden Gefühlen oder Verhaltensweisen (z.B. Trauer, Angst, Wut) für die sich scheinbar keine Erklärung finden lässt

  • beim Wunsch nach Versöhnung mit sich selbst, Angehörigen, Partnern oder anderen Menschen

  • zur Lösung von partnerschaftlichen Konflikten

  • Schwierigkeiten eine dauerhafte Beziehung einzugehen

  • schwierigen“ Kindern

  • einem Gefühl von getrennt sein, Hemmung, Teilnahmslosigkeit, Fremdbestimmtheit

  • grundloser Traurigkeit und/oder Schwere über längere Zeit

  • dem Gefühl auf der Suche zu sein

  • körperlichen Symptomen/Beschwerden ohne erkennbaren Grund

  • chronischen Erkrankungen wie Neurodermitis, Sucht oder auch Krebs

  • der Entwicklung von neuen Lebenszielen

  • wichtigen Entscheidungen

  • Klärung von Vertriebsabläufen

  • Optimierung von Prozessen im beruflichen Kontext

 

Vorbereitend ist es hilfreich, sich mit der eigenen Biographie und der Familiengeschichte zu beschäftigen (oder mit der Geschichte von Strukturen/Institutionen wenn es um entsprechende Themen geht). Folgende Fragen können dabei unter anderem Orientierung bieten:

  • Gab es besondere Familienereignisse (Schicksalsschläge, Kriegs- oder Gewalterfahrungen, früh verstorbene Kinder, Tod durch Unfall,…)?

  • Gab/gibt es Tabuthemen innerhalb der Familie?

  • Gab es wichtige andere Paarbeziehungen der Eltern oder Großeltern und sind daraus Kinder entstanden?

  • Gab es Früh- / Fehlgeburten oder Abtreibungen?

  • Gab es in der eigenen Biographie solche besonderen Ereignisse?

 

Auf Wunsch kann ein kostenloses Vorgespräch geführt werden.

Für die Aufstellung selbst sollte ein Zeitraum von gut einer Stunde eingeplant werden. Die Kosten betragen 90€.

Optional ist ein Nachgespräch direkt im Anschluss an die Aufstellung oder später möglich. Dieses Gespräch wird mit 40€ berechnet.

 

Die Aufstellungsarbeit ist eine über Jahrzehnte erprobte Methode. Sie wird von der Schulmedizin aber noch nicht oder nicht vollständig anerkannt. Daher müssen die Kosten in der Regel selbst getragen werden.